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Freitag, 26. Februar 2010

Forschungsförderung und Forschungsbeeinflussung durch die EVU

Quelle: Kernenergie.de

Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte entwickelten sich die deutschen Forschungseinrichtungen zu Schrittmachern internationaler nuklearer Hochtechnologie, die im gegenwärtigen weltweiten Aufschwung der Kernenergie entscheidende Beiträge liefern können.

In Deutschland werden weiterhin sehr hohe Ansprüche an die Sicherheit der in Deutschland und international betriebenen kerntechnischen Einrichtungen und an die Behandlung und Entsorgung der radioaktiven Abfälle gestellt. Dazu ist es unerlässlich, dass im öffentlichen Interesse Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf diesen Gebieten durchgeführt werden und dass sich Deutschland aktiv an internationalen Vorhaben beteiligt. Die Forschungsarbeiten zur Langzeitsicherheit der Endlagerung sind gesellschaftliche Vorsorgeforschung und langfristig angelegt.

Im Forschungszentrum Karlsruhe (FZK), das Mitglied der Helmholtz- Gemeinschaft ist, untersucht das Programm Nukleare Sicherheitsforschung (NUKLEAR) wissenschaftliche Aspekte der Sicherheit von Kernreaktoren und der Sicherheit der Nuklearen Entsorgung. Im Verbund mit der Universität Karlsruhe bündelt es seine Kompetenzen unter dem Dach des Karlsruhe Institute of Technology (KIT). Um die Arbeiten im Sinne einer staatlichen Vorsorgeforschung umzusetzen, müssen vor allen Dingen die stetige Weiterentwicklung und die Erhaltung der wissenschaftlichen und technischen Kompetenz gewährleistet sein, die für den Betrieb der Kernreaktoren, die Stilllegung kerntechnischer Einrichtungen und die Behandlung sowie Entsorgung radioaktiver Abfälle erforderlich sind. Sämtliche Arbeiten sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden und fester Bestandteil der Rahmenprogramme der Europäischen Kommission. Mit intensiver Unterstützung der Industrie sowie der Europäischen Kommission werden auch Arbeiten zu innovativen Reaktorsystemen der vierten Generation durchgeführt, speziell im Hinblick auf Sicherheit, Technologieentwicklung, Transmutationspotenzial sowie Wirtschaftlichkeit.

Die Aufgaben des Forschungszentrums Jülich (FZJ), ebenfalls Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, umfassen grundlegende FuE-Arbeiten zur Sicherheit der nuklearen Energietechnik und der Entsorgung, die auch mit internationalen Partnern durchgeführt werden. Es werden Methoden, Daten und experimentelle Ergebnisse bereitgestellt, die für die Weiterentwicklung der Sicherheit von Leichtwasserreaktoren, modularen Hochtemperaturreaktoren und im Bereich der nuklearen Entsorgung erforderlich sind.

Am Standort Dresden-Rossendorf, Mitglied im Kompetenzzentrum Ost, werden Beiträge zur nuklearen Sicherheits- und Entsorgungsforschung und damit zur Know-how-Erhaltung in Deutschland geleistet. Der Schwerpunkt liegt in den Gebieten Material- und Komponentensicherheit, Thermohydraulik, Reaktordynamik, Störfallanalyse von Kernreaktoren sowie radioökologische Arbeiten im Zusammenhang mit den Altlasten des Uranerzbergbaus in Ostdeutschland.

An den drei Standorten Karlsruhe, Jülich und Dresden werden zurzeit knapp 80 kerntechnische Doktoranden ausgebildet. Die Nachfrage von interessierten Studenten ist stark ansteigend. Ein Großteil der Doktoranden wird über die Industrie finanziert, die den Kandidaten hervorragende Berufseinstiegsmöglichkeiten bietet. Das große Engagement der Energiewirtschaft, der Hochschulen sowie der Landesregierungen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen im Sinne der Kompetenzerhaltung und -weiterentwicklung hat es ermöglicht, dass an den Standorten Karlsruhe und Jülich seit 2007 insgesamt 14 kerntechnische Professuren neu geschaffen oder wieder besetzt wurden. Neben zahlreichen konkreten Forschungsvorhaben werden Universitäten über Stiftungslehrstühle und -professuren, Promotionsstipendien und die Entsendung von Lehrkräften durch die Energieversorgungsunternehmen gefördert.

In einem Patenschaftsmodell haben sich E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall auf eine weitgehend regionale Zuständigkeit geeinigt. Beispielhaft für die zahlreichen Förderprojekte könnte man den Lehrstuhl für Nukleartechnik an der TU München, die Stiftungslehrstühle an der RWTH Aachen und die Stiftungsprofessuren an der Uni Heidelberg nennen. Darüber hinaus sind die AREVA Nuclear Professional School am Standort Karlsruhe und die Stiftungsprofessur zum Fachgebiet Endlagerung an der TU Clausthal der GNS zu erwähnen.


TU verstärkt Forschung zur Endlagerung – neues Institut gegründet

14.08.2007

CLAUSTHAL. Es wird nicht alles neu, aber einiges anders. Das wird schon äußerlich deutlich. Im Flur des bisherigen Instituts für Mineralogie und Mineralische Rohstoffe, das im Hauptgebäude der Technischen Universität Clausthal untergebracht ist, lagern Rigipsplatten, Dämmmaterialien und Spachtelmasse. In den nächsten Tagen werden auch die Türschilder gewechselt. Aus dem alten Namen wird nun das Institut für Endlagerforschung. Damit verbunden ist die Ernennung von Dr. Klaus-Jürgen Röhlig mit Wirkung vom 15. August zum Universitätsprofessor im neuen Fachgebiet Endlagersysteme.

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Professor Edmund Brandt (l.), der Präsident der TU Clausthal, ernennt Dr. Klaus-Jürgen Röhlig zum Universitätsprofessor.

Die TU Clausthal erlebt somit gleich zwei Premieren: Das Institut für Endlagerforschung, für das die Beschäftigten der Vorgängereinrichtung seit Monatsbeginn offiziell arbeiten, ist das erste dieser Art in Deutschland. Und der neue Masterstudiengang “Entsorgung radioaktiver und gefährlicher Abfälle” (Radioactive and Hazardous Waste Management), der im Wintersemester startet, “ist meines Wissens sogar einmalig in der Welt”, sagte Dr. Röhlig. Am 5. November wird er seine Antrittsvorlesung halten. Noch sind Studienplätze frei.

Professor Röhlig studierte und promovierte an der TU Bergakademie Freiberg

Der 49-jährige Mathematiker Röhlig, der seine Ernennungsurkunde von TU-Präsident Professor Edmund Brandt während einer Feierstunde bereits erhalten hat, studierte und promovierte an der TU Bergakademie Freiberg. Seit 1991 war er bei der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) in Köln beschäftigt. Als Professor in Clausthal will er die interdisziplinäre Forschung vorantreiben: “Wir wollen dazu beitragen, bei der Endlagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland zu einer Lösung zu kommen.” Eine Klärung des gesellschaftlich relevanten Problems strebt auch die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) an, von der die neue Stelle in der Anlaufphase als Stiftungsprofessur gefördert wird. “Wir erhoffen uns innovative, gute Anregungen in der Endlagerforschung”, sagte Holger Bröskamp, der Sprecher der GNS-Geschäftsführung.

Die Pläne, das Institut für Mineralogie und Mineralische Rohstoffe zu schließen und das Institut für Endlagerforschung zu gründen, waren vor rund drei Jahren entstanden. “Wir haben zur rechten Zeit ein offenes Fenster gesehen”, sagte der alte und neue Institutsleiter Professor Kurt Mengel. An der neuen Einrichtung gibt es nun die Fachgebiete Endlagersysteme (Professor Klaus-Jürgen Röhlig), Mineralogie, Geochemie, Salzlagerstätten (Professor Kurt Mengel), Hydrogeologie (Professor Wolfgang van Berk), Lagerstättenforschung (Professor Bernd Lehmann) sowie Geomechanik und Deponietechnik (Professor Karl-Heinz Lux).

Universitäten aus Madrid, Prag und Nancy zeigen Interesse

Das neue Institut stößt bereits auf überregionales Interesse. So werden im Zuge eines EU-Verfahrens die Universitäten aus Prag, Madrid und Nancy mit der TU Clausthal Vorlesungen in Form einer interaktiven Videokonferenz auf die Beine stellen. “Eines meiner Ziele ist es, den Studiengang auch auf Englisch zu etablieren”, setzt Professor Röhlig auf Internationalität. Zunächst steht allerdings ein lokaler Aspekt im Vordergrund: Der Umbau einiger Institutsräume ist fertig zu stellen.

Süddeutsche Zeitung am 1.3.2010

Neuer Master für Fachleute in der Kernenergie

Aachen (dpa/tmn) - In Aachen gibt es einen neuen Masterstudiengang für Kernenergie-Fachkräfte. In «Nuclear Safety Engineering» befassen sich Studenten vier Semester lang mit Kerntechnik und der Entsorgung von Atommüll.

Das teilt die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH) mit. Der zulassungsfreie Studiengang wird erstmals im Wintersemester 2010/11 angeboten. Voraussetzung ist ein erster Hochschulabschluss in den Ingenieur- oder Naturwissenschaften.

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